Das Leopold-Hoesch-Museum Düren freut sich, zum Herbstanfang die Ausstellungen der Stipendiat*innen der Günther-Peill-Stiftung 2016-2018, Paul Sochacki und Raphaela Vogel, zu präsentieren, die den Abschluss ihres zweijährigen Stipendiums bilden.
Raphaela Vogel lotet in raumgreifenden Videoinstallationen die konfliktreiche Beziehung von Körper, Raum und digitalen Bildtechnologien aus. Stets tritt die Künstlerin in ihren eindringlichen, mit Drohnen und Minikameras gedrehten Szenarien als Protagonistin auf, agiert im Studio oder irrt durch zerklüftete Landschaften. Schwindelerregende Perspektiven, rasante Schnitte und intensive Soundkulissen charakterisieren ihre Arbeiten. In den Videoskulpturen, deren filmische Elemente eine Sogwirkung entwickeln, stoßen archaischer Mythos und Popkultur, Organisches und Hochtechnologie in theatralischer Wucht aufeinander. Das skulpturale Setting der Arbeiten bilden häufig modifizierte Alltagsgegenstände, die eine symbolische Transformation erfahren. In Verbindung mt bemalten Tierhäuten formen sie einen rätselhaften, von Verfall durchzogenen künstlerischen Kosmos, von dem eine bedrohliche Atmosphäre ausgeht. Mit ihrer intensiven Befragung von weiblichem Körper, Raum und Medien schreibt Vogel eine Traditionslinie künstlerischer Praxis fort. In ihrem experimentellen Umgang mit Materialien und Techniken erweitern die Arbeiten, die sie in Düren unter einem italienischsprachigen Titel gruppiert („Die Welt, in der ich lebe“), die Ausdrucksmöglichkeiten von Skulptur und Film zugleich grundlegend.
Raphaela Vogel (*1988 in Nürnberg) studierte an der Kunstakademie Nürnberg und der Städelschule Frankfurt. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Raphaela Vogel hatte zuletzt Einzelausstellungen im Kunstpalais Erlangen (2018), der Kunsthalle Basel (2018), der Volksbühne Berlin (2017) und im Westfälischen Kunstverein Münster (2016). In den vergangenen Jahren war sie mit künstlerischen Beiträgen unter anderem in Gruppenausstellungen in der Tars Gallery, Bangkok (2017), dem Kunstverein Hannover (2017) und der Art Chapel, Amsterdam (2017) vertreten.
Zur Ausstellung von Paul Sochacki erscheint eine mehrsprachige Publikation im Verlag Strzelecki Books, Köln. Zur Ausstellung von Raphaela Vogel erscheint in Kooperation mit dem Kunstpalais Erlangen und der Kunsthalle Basel eine zweisprachige (d/e), umfassende Monografie im Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln (u.a. gefördert durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung).