Türen
Ein vielgestaltiger Paravent durchzieht den Ausstellungsraum. Kasia Fudakowskis (geb. 1985 in London) Langzeitskulptur „Continuouslessness“ vereint unterschiedlichste Elemente zu einer Parade kontrastieren-der Materialien, Formen und Farben. Variabel in der Anordnung bilden die einander stützenden Module Nachbarschaften auf Zeit. Das schräge, andeutungsreiche Beziehungsgefüge mit zungenbrecherischem Titel wirft Fragen nach Abhängigkeit, Spielraum und Autonomie innerhalb eines Systems auf – und führt nebenbei in den konzeptuell grundierten, bildhauerischen Kosmos der Künstlerin.
Häufig eignet sich Fudakowski, deren Arbeiten auf einem schmalen Grat zwischen Komik und Schrecken balancieren, Formensprache und Wortschatz spezifischer Branchen oder Institutionen an. Mit Sprachwitz legt sie Stereotype und die Willkürlichkeit von Vorschriften bloß und führt Ordnungsstrukturen ad absurdum. Dabei nimmt sie Bezug auf Bereiche wie Kunsthandwerk oder Stand-Up-Comedy und bezieht andere in die Produktion mit ein. Erstmals zeigt sie in Düren auch Holzschnitte, die für ihr Buch „The Roll of the Artist“ entstanden. Sie deutet darin auf reale wie mentale Türen, die es in einem von Konventionen und Rollenmustern geprägten Alltag zu öffnen gilt.