Ausstellungen der Günther-Peill-Stiftung
Im Herbst 2022 präsentiert das Leopold-Hoesch-Museum die Ausstellungen der Preisträgerin 2020 und der Stipendiat*innen 2020-2022.
Kerstin Brätsch. Sein
Kerstin Brätsch greift mit Dynamik über die Ränder der modernen Malerei hinaus. Durch Einsatz jahrhundertealter, kunsthandwerklicher Techniken schafft sie Bildkörper von fast hypnotischer Energie, in denen menschliche Präzision und Naturkräfte verschmelzen. Die Ausstellung vereint großformatige Marmorierungen auf Papier, in deren Details sich das Auge verliert, mit leuchtend bunten Stuckmarmor-Arbeiten. In ihren spezifischen Materialitäten entfalten beide ein Eigenleben zwischen Abstraktion und schemenhafter Figuration – und führen das Medium Malerei als porösen Möglichkeitsraum vor, in dem sich Vergangenheit und Gegenwart unauflöslich durchdringen.
Zur Ausstellung ist am 18.11.2022 ein Künstlerbuch im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König erschienen:
Kerstin Brätsch. Unstable Talismanic Rendering_ Homo Sacer (With gratitude to master marbler Dirk Lange), 2017
ISBN: 978-3-7533-0368-0 | Hrsg.: Leopold-Hoesch-Museum, Düren | Bindung: Softcover | Sprache: Deutsch | Preis: 25 Euro im Museumsshop Düren, 28 Euro im Buchhandel

Kerstin Brätschs Künstlerbuch Unstable Talismanic Rendering_ Homo Sacer (With gratitude to master marbler Dirk Lange), 2017 zeigt auf 72 Seiten die Reproduktion einer gleichnamigen Marmorierung im Maßstab 1:1. Die 274,3 x 1,82,9 cm große Papierarbeit realisierte Brätsch gemeinsam mit dem Kunsthandwerker Dirk Lange. Dafür wurde in einem aufwändigen Prozess Farbe in ein Wasserbad getropft, die dann von einem darüber gelegten Blatt aufgesogen wurde. Das Werk, das sich durch den Detailreichtum digitaler Renderings auszeichnet und auf dem man einen Totenkopf mit geöffneter Schädeldecke erkennen kann, schillert zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Der mit einem Thermoeffekt versehene schwarze Buchumschlag zeigt das darunterliegende Motiv nur bei Berührung durch eine warme Hand.
Im Ludwig Forum Aachen ist bis zum 5.2.2023 die Ausstellung "Kerstin Brätsch Die Sein: Para Psychics" zu sehen.
Alexis Gautier. Burning the Plot
Zentral für Alexis Gautiers vielfältige Arbeit ist die Begegnung und Interaktion mit spezifischen Orten und Räumen. Dabei knüpft er an lokale Gegebenheiten und Alltagssituationen an, die er in künstlerische Formen überführt. Unterschiedliche Elemente finden Eingang in seine von Zufall, Improvisation, Poesie und subtilem Humor geprägten Arbeiten, in denen sich vielstimmige Übersetzungsprozesse materialisieren. In Düren bringt Gautier Arbeiten aus verschiedenen Kontexten und Medien zusammen, die gemeinsam einen offenen erzählerischen Raum formen.
Britta Thie. In Development
Britta Thies künstlerische Praxis speist sich aus einer vernetzten Gegenwart, in der Medien und Kommunikationstechnologien eine zentrale Rolle bei der Formung von Identität zukommt. Dabei nimmt sie Bezug auf populäre Erzählformate und verbindet Realität mit Fiktion. Diente ihr bislang primär Video zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Lebenswelten, Akteur*innen und Codes, wird in ihren jüngsten Gemälden das für Serienproduktionen verwendete Equipment selbst zum Protagonisten. In Düren präsentiert Thie zudem den Trailer eines noch nicht gedrehten Films.