Ein Fokus der Ausstellung liegt auf den Computerdrucken, für die Vera Molnar den mathematischen Zufall und Abweichungen nutzt, um Komplexität in redundanten, geometrischen Systemen zu erzeugen. In ihren Arbeiten spielt die Künstlerin aber nicht nur mit den Variablen des Programms, sondern integrierte die ästhetischen Qualitäten der Fehler, die der Computer selbst produzierte. So führte der Versuch, mit dem Computer Flächen zu zeichnen, dazu, dass der Drucker, der für den Druck von Buchstaben gemacht war, mit verschwenderisch viel Tinte schwarze Blöcke malte, die rhythmisierende, dunkle Ränder ausbildeten. Die Arbeit mit solcherlei Dysfunktionen und impliziten Negationen zeichnet Vera Molnars Kunst aus. Mit ihrem Werk stellt sie sich gegen die Bedeutung der Hand des Künstlers, gegen Expressivität und Symbolismus. Die Struktur der energischen Handschrift ihrer Mutter rekonstruiert sie daher mit dem Rechner. Allerdings wird die schreibende Hand der Mutter in dem Computerdruck gerade durch ihre Abwesenheit präsent.
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2. Jul 2022 – 6. Nov 2022
Vera Molnar. Unterbrechungen – Lücken
Die Ausstellung wird großzügig gefördert von der Kunststiftung NRW.

Unterbrechungen und Lücken bestimmen also nicht nur Vera Molnars Kompositionen, sondern stellen auch Bezüge zum Außen, zum menschlichen Körper oder zur Geschichte der Malerei her.