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24. Sep 2023 – 14. Jan 2024
Anne Neukamp, Impossible Object
Gemälde mit zwei Sanduhren
Anne Neukamp, Pillars, 2023, Öl, Eitempera, Acryl, Baumwolle, 240 x 320 cm, Courtesy die Künstlerin, Foto: Eric Tschernow

Mit „Anne Neukamp, Impossible Object“ zeigt das Leopold-Hoesch-Museum Arbeiten der Malerin Anne Neukamp (*1976 in Düsseldorf, lebt und arbeitet in Berlin) erstmals in einer umfassenden institutionellen Einzelausstellung. Diese wurde in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin realisiert und präsentiert vor allem aktuelle Arbeiten, die seit 2019 entstanden sind, sowie zentrale Werke aus der Zeit davor.

Neben Malerei auf Leinwand wird eine Reihe von Papierarbeiten zu sehen sein, die als große Formate einen neuen Aspekt im Schaffen der Künstlerin darstellen. Einige der Werke sind speziell für die Ausstellung in Düren entstanden und für die Räumlichkeiten im Leopold-Hoesch-Museum konzipiert. Es sind serielle Elemente, die die Werke von Anne Neukamp charakterisieren. Sie scheinen aus simplen Analogien zu Komponenten des digitalen wie des analogen Alltags zu bestehen: Bildzeichen, Sprachkürzel, Formstücke. Und doch gehören sie nicht zu einer einheitlichen visuellen Realitätsauffassung, sondern entstammen unterschiedlichen Vereinbarungen dessen, wie Wirklichkeit darzustellen ist. Sie irritieren sowohl in ihrer hermetischen Isolation als auch in den Konstellationen, in denen sie im Bild auftauchen. Sie gehen eine Wechselwirkung ein mit dem Bildraum beziehungsweise den diesen definierenden Farbflächen, die sich bei genauer Betrachtung jedoch nicht schlüssig auflösen lässt. Im Gegenteil verhelfen sie visuellen Paradoxien zur Wirkung und tragen mit malerischen Mitteln dem Potenzial digitaler Bildwelten Rechnung. Sie weisen so zahlreiche Referenzen zur Kunstgeschichte der westlichen Moderne auf, während sie zugleich einer ganz eigenen bildnerischen Konzeption folgen und die Möglichkeiten analoger Malerei jenseits logischen Bildaufbaus aktivieren.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalogbuch mit einem Text von Martin Herbert im Verlag Strzelecki Books.
Die Publikation wird großzügig gefördert durch die Kultur- und Naturstiftung der Sparkasse Düren, die Josef Zilcken Kunst- und Kulturförderungs gGmbH und dem den Museumsverein Düren e.V.

Gemälde mit rot-weißen Planken
Anne Neukamp, Planks, 2022, Öl, Eitempera, Acryl, Baumwolle, 250 x 180 cm, Foto: Marlene Burz, Courtesy Gregor Podnar, Wien
Anne Neukamp, Untitled, 2022, installiert am Neuen Aachener Kunstverein

„What the Flag?! 2023"
Very Contemporary
In der neuen Serie von Papierarbeiten wird die Rasterstruktur auf den leeren Seiten eines Standardkalenders zum Schauplatz malerischer Ereignisse und der Gegenüberstellung disparater Bilder. Skizzen, Handschriften, digitale Renderings und Zeitungsausschnitte prallen in diesen scheinbar einfachen Assemblagen aufeinander. Sie suggerieren den zerstreuten und doch sich wiederholenden Rhythmus des täglichen Lebens, unterbrochen von Rechnungen, Briefen, Fragezeichen, lakonischen Antworten, trockenen Snacks und Kleingeld. Die idiomatischen Motive, die ihre Assemblagen bevölkern, sind von der Materialität der Farbe auf eine Weise durchdrungen, die an die tägliche Praxis der Künstlerin erinnert. Tag für Tag konfrontiert Anne Neukamp Symbole und Bilder, die für die alltägliche Effizienz bestimmt sind, und zieht sie in eine visuelle Welt, die ihre Identität verwandelt.