Papierskulptur „Berliner Bär“
Andreas von Weizsäcker (1956 – 2008) war sowohl 1986 als auch 1994 an den Biennale-Ausstellungen in Düren beteiligt. Dreizehn Arbeiten des Künstlers befinden sich im Besitz der Dürener Museen. Er gilt als Vorreiter der Papierkunst. 1983 richtete von Weizsäcker eine Papierwerkstatt in der Akademie der Bilden-den Künste München ein und erhielt 1986 einen Lehrauftrag für Papier und freie Bildhauerei an derselben, die damit als erste europäische Hochschule dem Werkstoff Papier als künstlerisches Material ein Forum bot.
Die Skulptur „Berliner Bär“ (1992) ist geformt aus Büttenpapier und recycelten Stadtplänen von Ost- und Westberlin. Das drei Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung entstandene Kunstwerk reflektiert die politische Situation und gesellschaftliche Veränderung der damaligen Zeit. Als Zeugnis deutscher Geschichte und als Beleg für die Anfänge europäischer Papierkunst ist der sogenannte „Eisbär“ elementarer Bestandteil der Sektion Papierkunst in der Sammlung unserer Museen. Anlässlich der Erweiterung des Leopold-Hoesch-Museums war die Skulptur ausgelagert. Aufgrund unzureichender klimatischer Bedingungen kam es dort zu starken Deformationen des gesamten Körpers. Die Oberflächenspannung der Papierschicht war so hoch, dass es an mehreren Stellen zu Spalt- bzw. Rissbildungen und Ablösungen von Papierschichten kam. Die Skulptur wies überdies leichte Verschmutzungen, kleine Risse und Knicke auf.
Papierskulptur „Giraffe“
Die „Giraffe“ (1988) von Bertram Jesdinsky war lange Zeit fester Bestandteil der Dauerausstellung im alten Papiermuseum Düren und wurde als Publikumsliebling zum meist fotografierten Objekt der Sammlung.
Bertram Jesdinsky (1960 – 1992) war von 1989 bis 1991 Stipendiat der Günther-Peill-Stiftung am Leopold-Hoesch-Museum. Die Nutzung des Werkstoffs Wellpappe in Verbindung mit Epoxidharz stellt im kunsthistorischen Kontext eine Neuerung dar und unterstreicht die Experimentierfreudigkeit und den unkonventionellen Umgang des Künstlers mit Materialien. Die „Giraffe“ ist eine große Skulptur aus Wellpappe und Epoxidharz, die trotz Ihrer Größe erstaunlich leicht und fragil ist, da Jesdinsky auf Tragwerkkonstruktionen verzichtet hat. Leider schreckten Besucher*innen trotz Aufsicht nicht vor dem direkten Kontakt mit dem Exponat zurück – es kam wiederholt zu Berührungen, die Beschädigungen an der Skulptur hinterließen: Bereiche am Rücken waren eingedrückt, einzelne Wimpern an den Augen der Skulptur und ein Blatt vom Zepter abgebrochen, sie wies Kratzer auf der Oberfläche sowie kleine Risse und Brüche an verschie-denen Stellen auf.